Review Dance

Traxman

Da Mind Of Traxman Vol.3

Planet µ • 2025

Traxman ist Großvater geworden, heißt es im Pressetext. Das liest sich seltsam, wenn man sein aktuelles Album hört, auf dem seine Mischung aus Footwork, Juke und Ghettotech so gierig und frisch klingt wie eh und je. Auf »Da Mind Of Traxman Vol. 3« findet sich einfach alles im Überfluss, was das Genre vor mehr als einem Jahrzehnt so populär gemacht hat.

Manche Tracks hibbeln auf dem Dancefloor umher. Wie der Opener »Kill Da DJ«, der Gewaltaufrufe gegen Plattendreher mit den klassisch saftigen Claps abfedert, wenig kompromissbereite Bläser ranholt und dann in bester Deeon-Manier lospoltert. Eine mächtiges Statement, das in nicht mal drei Minuten all das halsbrecherisch durchdekliniert, was man sich erhofft hatte. Auf »Trax Da Prophet« spendiert Traxman sich eine Art Intro und feiert sich selbst – zu Recht, schiebt er doch gleich den Standout-Track des Albums nach. »I Want U To Ghost« ballert Stakkato-artig Vocal-Chops, und einzelne Drumsalven in den Mix, ehe sich über Pads eine melancholische R’n’B-Hymne mit Hi-Hat-Terror herausschält.

Wie das ganze Album ist auch »House Of Werkz« ein Spektakel der Hyperaktivität, das auf die ohnehin schon völlig überdrehte Ästhetik ein mechanisch verfremdetes Stimmsample klatscht. Überzeichnete Komik, Albernheit, Genialität, der man sich nicht verschließen kann. Traxman schießt seine akkurat geschnittenen Samples mit Präzision aus der Kleberpistole, kann dabei aggro und anmutig, wie der Kontrast zwischen »I’ll Write The Hook« und »We Can Go« beweist. Große Kunst.