Als Toro Y Moi hat es Chaz Bundick vor ein paar Jahren geschafft, das Mikrogenre »Chillwave« quasi von seinem Schlafzimmer aus zum next big thing zu machen. Die Alben »Causers of This« und »Underneath the Pine« haben seinerzeit die Jungen und Hippen weltweit in Begeisterung versetzt. Die Erwartungshaltung an sein drittes Album war also entsprechend hoch. Mit »Anything In Return« hat Bundick jetzt seine Version eines Pop-Albums herausgebracht – und das kommt nun auch nicht mehr ganz so »chillig« daher. Weg vom organischen Sound von »Underneath the Pine«, hin zu einem verträumten Groove mit eindeutigen Electronica-Einflüssen. Bundick versucht sich am Genre-Ausbruch und überzeugt mit 13 zugänglichen Songs, die sich dank ihrer Leichtigkeit schnell ins Gedächtnis brennen. Dabei ist jeder Track doch ein detailverliebtes kleines Kunstwerk. »So Many Details« klingt anfangs noch ein wenig in sich selbst verloren, steigert sich in der zweiten Hälfte dann aber zu einer kaleidoskopisch anmutenden Klangcollage. »Cake« tanzt mit seiner verhältnismäßig einfachen Struktur ein wenig aus der Reihe und ist daher auch bei weitem der größte Ohrwurm des Albums. Bundick geizt hier nicht mit Lyrics, die genauso gut von den Backstreet Boys stammen könnten (»She knows, Imma be her boy forever«). Das bisschen Kitsch verzeiht man ihm allerdings gern, denn der Track funktioniert einfach gut. Mit »Anything in Return« ist Chaz Bundick die logische Evolution seiner Vorgänger-Alben gelungen, es fasst die Einflüsse seiner bisherigen Veröffentlichungen zusammen und hat dennoch einen eigenen Sound.
Anything In Return