Review

Tony Allen

There Is No End

Blue Note • 2021

Der nigerianische Schlagzeuger Tony Allen kombinierte schon früh afrikanischen Highlife mit Jazz und ist damit einer der Erfinder des Afrobeat. Nicht mehr und nicht weniger. Er hat aber nicht nur zusammen mit Fela Kuti während ihrer 15-jährigen Zusammenarbeit ungefähr dreißig stilprägende Alben des Genres veröffentlicht. Hinzu kommen noch zwanzig weitere unter seinem eigenen Namen und eine Unmenge als Schlagzeuger mit internationalen Größen wie Ginger Baker, Bernard Purdie, Ray Lema, Manu Dibango, Damon Albarn, Flea, Hugh Masekela, Jimi Tenor, Moritz von Oswald oder Grace Jones. Er schlug dabei rhythmische Bögen vom Afrobeat zu Indie-Pop, Jazz, Soul, Mokassa, R&B, Highlife und wie im vorliegenden Falle auch zu Hip-Hop. »There Is No End« versammelt ein Dutzend Songs, für die Tony Allen die polyrhythmischen Beats geschrieben und produziert hat. Er suchte passend dazu auch die meisten auf dem Album vertretenen Rapper:innen und Poet:innen wie Danny Brown, Ben Okri, Tsunami, Sampa The Great, Lava La Rue und Marlowe aus. Nachdem Allen vor einem knappen Jahr kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag gestorben war, arrangierten Vincent Taeger und Vincent Taurelle die Tracks. Das gelungene Ergebnis ist ein sehr abwechslungsreiches Hip Hop-Album mit Künstlern aus Afrika, den USA, Großbritannien und Frankreich geworden, dem das unverwechselbare Schlagzeugspiel von Tony Allen noch ein ganz besonderes Flair verliehen hat.