Natürlich steht auch [Tony Allen](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/869/tony-allen,) von Fela Kuti als Architekt des Afrobeat bezeichnet, auf den Schultern von Riesen. Dass Bebop-Pionier Art Blakey zu jenen Riesen gehört, ist nicht neu. In einem Interview mit dem Magazin Wire bezeichnete er ihn im vergangenen Jahr als Idol. »Dieser Typ war nicht wie all die Amerikaner, er hatte einen afrikanischen Einfluss«, wird Tony Allen dort zitiert. Art Blakey experimentierte schon in den 1940er Jahren mit Polyrhythmik, 1947 reiste er nach Ghana, wo er zwei Jahre blieb und die dortige Art des Schlagzeugspiels studierte. Als Tony Allen in den späten 1960er Jahren seinen unverkennbaren Schlagzeugstil entwickelte, war Art Blakey für ihn ein wichtiges Vorbild. Nun zollt ihm Allen Tribut, zunächst mit einer vier Stücke umfassenden EP, »A Tribute To Art Blakey & The Jazz Messengers«, im September soll ein komplettes Album folgen. Zu hören gibt hier es Klassiker aus Blakeys Repertoire wie »Moanin’« oder »A Night In Tunisia«, die Allen mit einer siebenköpfigen Band in seiner Wahlheimat Paris aufgenommen hat. Dabei lässt der Schlagzeuger seinen Mitmusikern den Raum, im Bebop-Sinne zu improvisieren, allerdings nicht über treibendem Swing, sondern zu Allens klassisch gewordenen, schweren Afrobeat-Stil, den er in der Ballade »Politely« ungewohnt subtil auslegt, was überraschend gut zusammengeht.
A Tribute To Art Blakey & The Jazz Messengers