Review Rock

Tomaga

Futura Grotesk

Hands In The Dark • 2014

Auf »Futura Grotesk« erforschte das Londoner Duo Tomaga vor nunmehr zehn Jahren ein breites Spektrum abstrakter Klänge und treibender Rhythmen, die sich aus minimalistischen Synthesizer-Arrangements und perkussiven Texturen zusammensetzen. Ein klasse Beispiel dafür ist der Track »Long Term Green«, in dem der 2020 verstorbene Tom Relleen mit virtuosem Synthesizerspiel und vibrierenden, tremoloartigen Pfeiftönen überzeugt, die wie eine schwebende elektronische Stimme wirken und den futuristischen, hypnotischen Charakter des Albums unterstreichen. Das titelgebende Stück »Futura Grotesk« beginnt mit einem Lachen, dicht gefolgt von Valentina Magalettis rhythmischer Perkussionskomposition.

Die Stimmung gleitet dann in ein melodisches Vibraphonspiel über, bevor der Klang in – weit entfernt klingende – Gesprächsfetzen übergeht, die fast wie ein diffuses Gemurmel aus einem belebten Lokal wirken. Diese fragmentierten Dialoge verleihen dem Stück eine surreale Atmosphäre, als würde man inmitten eines vagen, verträumten Hintergrundgesprächs verweilen. »Futura Grotesk« verschmilzt eine düstere, tranceartige Atmosphäre mit modernen Klanglandschaften und treibenden Rhythmen. Zum Jubiläum bringt das Label Hands In The Dark das Werk als limitierte Vinyl-Edition zurück.