Review Rock

The Trouble With Templeton

Rookie

Bella Union • 2014

Der australische Singer-Songwriter Thomas Calder rüstet für das Debüt The Trouble With Templeton vom Solo-Act zur fünfköpfigen Band auf – und das ist eine goldrichtige Entscheidung. »Rookie« ist eine kraftvolle, abwechslungsreiche und vor Spielfreude überströmende Platte geworden, allerdings nicht ganz ohne Mängel. So hört man die musikalischen Vorbilder vor allem bei den ersten Songs überdeutlich heraus: der Opener klingt wie Radiohead zu »OK Computer«-Zeiten (mitsamt gequältem Thom-Yorke-Falsett), das folgende Stück wie ruhige Modest Mouse und »Like A Kid« mit seinem bombastischen Stadion-Rock-Riff erinnert gar an Weezer. Im weiteren Verlauf grüßen noch der melodiöse Folk der Fleet Foxes und die Exzentrik mit gleichzeitigem Pop-Appeal von Flaming Lips, doch diese Songs haben alle einen eigenen Klang und Charakter. Etwas Heldenverehrung sieht man den »Rookies« auch gerne nach, wenn sie dabei so ideenreich vorgehen, die Hörenden immer wieder zu überraschen wissen und abenteuerliche Brüche zwischen Euphorie und Melancholie gekonnt vereinen. Das 23-jährige Wunderkind Calder beschreibt das Album selbst als »Kaleidoskop aus Sounds und Genres« und das ist schon ganz treffend – auch wenn es ebenso als »Cocktail aus dem gesamten Gefühlsspektrum und den richtigen Einflüssen« bezeichnet werden kann.