Welcher Gedanke kommt einem zuerst, wenn ein studierter Jazzpianist und Komponist, der sonst Auftragsarbeiten für gigantische Telekommunikationsunternehmen oder ebenso große Versicherungen annimmt, ein Album aufnimmt? Genau – dass es etwas zu soft, etwas zu angepasst und etwas zu loungig geraten könnte. Doch nicht nur auf der Auftragsebene sind die Referenzen des Münchners Ralph Kiefer beeindruckend: Auf dem Debütalbum seines Projekts The Soul Session steuern z.B. Bajka (u.a. bekannt aus der Zusammenarbeit mit Bonobo) oder der unnachahmliche Rap-Weirdo Declaime Parts, und Stones Throw’s Georgia Anne Muldrow einen Remix bei. Sogar der Sänger der sonst etwas ideenlosen De-Phazz, Karl Frierson, läuft auf seinen Tracks zu Höchstform auf. Allerdings gibt es auch eine andere Seite der Medaille: One rückt leider zu schnell in den Hintergrund und die Ausschläge werden auf relativ kurzer Leine gehalten. Die Covers Light My Fire und Horse With No Name tun zwar niemandem weh, hätten aber auch nirgends gefehlt. Ein echtes Highlight jedoch ist die sich über ganze 17 Minuten erstreckende S.O.S. Suite: Bei dessen Teilstück S.O.S. intoniert der erwähnte Declaime gewohnt lässig, bevor die Suite über vier Tracks von Soul über Rap gar zu Ambient und Drum’n’Bass changiert
Onom Agemo & Ahmed Ag Kaedy
Tartit
Agogo