So viel wie die Band im Vorfeld tönte hat sich am Sound von The Soft Pack im Vergleich zum Debüt nun auch wieder nicht geändert. Gut, ihr Power-Pop mit Postpunk-Gitarren und No Wave-Einschlag wurde bei einigen neuen Songs mit Bläsern (v.a. Saxophonen) und auch Synthies ergänzt, aber die Herangehensweise, einen möglichst simplen (im Sinne von eingängig), flotten Popsong in unter drei Minuten einzuspielen, bleibt auch auf »Strapped« größtenteils dieselbe. Kann sie auch ruhig, denn The Soft Pack hat seine Stärken auf jeden Fall im höheren BPM-Bereich. Der Wille zur Veränderung war indes da, denn die Band ließ sich, ganz anders als beim Debüt, für ihren Zweitling richtig Zeit und probierte recht viel aus: Über zwei Jahre wurden an die 80 Songideen und -skizzen gesammelt, daraus entstanden dann 30 Lieder, von denen wiederum zwölf Albumstücke ausgewählt wurden. Der immer noch flotte Sound ist vor allem durch die vollere Instrumentierung, aber auch durch den Reifeprozess der neuen Songs etwas variabler geworden. Am überraschendsten ist sicherlich das Abschlussstück »Captain Ace«, da es nicht nur mit fast sieben Minuten mehr als doppelt so lang ist wie die restlichen Stücke, sondern auch mit jubilierenden Bläsern und Jam-Session-Charakter wohl am weitesten vom Ansatz der eingängigen Popsongs entfernt ist.
Ariel Pink
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Mexican Summer