Review

The Shapiros

Gone By Fall: The Collected Works Of The Shapiros

World Of Echo • 2023

»When summer’s over we are too« heißt es in ihrem Song »Gone By Fall«. The Shapiros wussten von Anfang an, dass diese Liaison nicht von Dauer sein würde. Pam Berry und Bart Cummings lernten sich im August 1994 in Washington, D.C. kennen. Berry lebte dort, sang damals bei den Black Tambourines und bei Belmondo und war Teil der lebendigen Indie-Szene in der amerikanischen Hauptstadt. Cummings hingegen war Australier, spielte in Melbourne in der Band The Cat’s Miaow (später: Hydroplane) und erlebte unverhofft einen unvergesslichen Sommer fern der Heimat. Oder wie er später selbst sagte: »the most fun I’d had in my life up to that point«.

Sie hingen rum, jammten, schrieben Songs, R. Scott Kelly und Trisha Roy (Veronica Lake, Belmondo) stießen dazu. Schließlich gingen sie für drei Tage in das Kellerstudio von Archie Shepp (Velocity Girl) und nahmen zwölf Songs auf (neun eigene, drei Coverversionen), keiner länger als drei Minuten. Alle sind remastered auf »Gone by Fall the Collected Works of The Shapiros« zu hören, die Hälfte davon zum ersten Mal überhaupt auf Vinyl. Kleine, sehnsuchtsvolle Popsongs, musikalische Polaroids, angelehnt an Beat Happening (hier mit “Cry for a Shadow” auch gecovert), The Magnetic Fields, The Pastels und Young Marble Giants. »I know the seasons change / One with you was worth it all«.