The Ruffcats sind momentan die begehrteste Soul/Funk-Backing Band der Nation. Flo Mega schwört auf seine Groovekätzchen und auch »The Voice of Germany«-Gewinnerin Ivy Quainoo findet in dem Live-Sound ihren Rückhalt. Doch darüber hinaus wollen The Ruffcats auch als eigenständige Band wahrgenommen werden und veröffentlichen über Melting Pot Music »The Essence Vol. 1«. Der Ansatz ist dabei natürlich Funk und Soul zu spielen, einerseits so richtig dirty und deep, wie etwa in »The Arrow«, was großartig drückt und vor Energie knistert, und andererseits soll es richtig anspruchsvoll klingen. Das kommt dann tatsächlich so kantig daher, dass man fast schon von Jazz-Songs in Funk-Besetzung sprechen kann. Die Drums sind dann eher verspielt als treibend, die Arrangements eher verkopft als groovy, die Wahwahs eher künstlerisch als funky. Ein gutes Beispiel ist »Brain Gone Ruff Pt. 2«, das hektisch vor sich hin ruckelt. Die Instrumente kanten mit Klangversatzstücken ineinander und erzeugen zwar einen spannenden, aber auch stolpernden Sound. Das offenbart eine bisher unbekannte Facette der Band und beeindruckt wahrscheinlich sogar den Laien, könnte aber insgesamt gerne etwas lässiger um die Ecke kommen. Die Essenz ist wohl, dass The Ruffcats eine enorm abwechslungsreiche Band sind und auf dem Plattenspieler durchaus ein halbes Dutzend Wendungen bedürfen, um in ihrer Vielfältigkeit richtig begriffen werden zu können.
The Essence Volume 1