In The Grace Of Your Love ist ein schönes Album. Gerade weil es unter emotional anstrengenden Umständen entstand. Nach dem Tod seiner Mutter, wollte Songwriter Luke Jenner etwas Positives schaffen. Das ist ihm gelungen. Die Euphorie des Albums ist ansteckend und ehrlich, hat aber immer auch etwas Trauriges im Subtext. Der Opener Sail Away klingt tatsächlich direkt ein bisschen Surf-Pop-mäßig (auf dem Cover sieht man einen wellenreitenden Jungen), und auch sonst bekommt man auf dieser Platte mehr Psychedelic- und Dream-Pop zu hören als den überdrehten Cowbell- und Elektroniksound alter Tage, mit dem man damals in New York die Clubs eroberte. Blue Bird klingt stark nach Panda Bear. Die Single How Deep Is Your Love ist ein toller Ohrwurm mit viel Piano und einem Saxofonsolo. Lediglich in der Mitte des Albums ebbt die Qualität ein bisschen ab, werden die Songs kurz belanglos. Aber nur, um bombastisch zu enden. The Rapture klingen auf In The Grace Of Your Love weniger aufgekratzt, weniger wild, aber immer noch jung. Zumindest bis zum letzten Song des Albums – der beste –, der dann exemplarisch It Takes Time To Be A Man heißt. Vielleicht haben wir es bei diesem Album auch mit einem Paradebeispiel musikalischen und lyrischen Erwachsenwerdens zu tun.
In The Grace Of Your Love