Soul als Begriff sagt nichts mehr aus. Ist leer. Ausgehüllt von einer Industrie, die Ideen bis zum Erbrechen durchkaut. Deswegen wollen manche Künstler mit diesem Genre nichts mehr zu schaffen haben. Obwohl sie astreinen Soul abliefern. Ob The Pepper Pots auch so denken, ist nicht bekannt, allerdings stehen sie knietief in diesem Sound. Mehr als zehn Jahre Bandgeschichte liegt hinter der Band aus Spanien, Touren durch aller Herren Länder inklusive. Beim siebten Album »We Must Fight« saß nun Binky Griptite von den Dap Kings mit hinter den Reglern und herausgekommen ist eine Platte, die sich durchweg nach den Sechzigern anhört. »We Must Fight« und »You’ve Got The Future« sind nette Stücke und das Album ist auch irgendwie okay, doch bleibt bei manchen Songs einfach der Eindruck, dass hier eine nette Coverband aufspielt. The Pepper Pots haben auf dieser Platte keine eigene Sprache, kein eigenes Gefühl untergebracht – was auch der große Unterschied zu den Produktionen von Daptone ist. »Waiting For You« startet mit einem Rhythmus und einer Orgel, die nur zu bekannt sind in der Kombination, dann legen die Drums ein paar Schläge mehr ein und der Song startet, während die Takte wieder in Form kommen. Hinzukommt, dass die beiden Sängerinnen ziemlich austauschbare Stimmen haben, die nicht wirklich hängen bleiben. »You can help me free my mind«, taucht als Zeile auf und The Pepper Pots meinen das vollkommen ernst. Was auf der einen Seite schön ist. Auf der anderen aber unglaublich nervig und nichtssagend. In keinem Moment brennt hier mal der Busch. Anständige Abendunterhaltung eben, die nichts riskiert, aber auch nichts gewinnt.
We Must Fight