Die 35. Veröffentlichung des Labels Analog Africa ist insofern eine Besonderheit, da mit The Movers nicht wie bisher eher obskure, vergessene MusikerInnen (wieder-)entdeckt werden, sondern mit »The Movers Volume 1: 1970-1976« eine legendäre Kult-Band aus Südafrika vorgestellt wird, die in den 1970er Jahren enorm erfolgreich war. Gleich mit ihrem ersten Album »Crying Guitar« gelang es The Movers als erste schwarze Band in ihrer von der Apartheid segregierten Heimat auch bei Radiostationen für weiße Hörer gespielt zu werden. Ihr Hit »Soweto Inn«, gesungen von Sophie Thapedi, wurde zum Soundtrack der Studentenrevolten Mitte der Siebziger. Bald waren Talentscouts im Johannesburger Township Alexandra auf der Suche nach ähnlich groovenden Bands. Anfangs rein instrumental suchten sich die Movers für die späteren ihrer über ein Dutzend Alben immer wieder verschiedene VokalistInnen, doch die Basis ihrer Songs blieb immer Mbaqanga (auch Township Jive genannt). Dieser Stil verband Einflüsse des amerikanischen Soul mit afrikanischen Musiktraditionen. Später erweiterte sich diese musikalische Palette aus relaxten Gitarren, brodelnden Orgeln, funky Basslines und treibendem Schlagzeug um Facetten aus Jazz, Funk, Reggae und Marabi. Diese 14 wunderbar groovigen Songs, von denen wohl jede*r »gemovet« wird, zeigen The Movers auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Dass die vier Gründungsmitglieder trotz ihres Legendenstatus in kompletter Anonymität starben, ist dann so überraschend wie traurig.
The Movers - Volume 1 1970-1976