The Mauskovic Dance Band gehört zu einem Klüngel von Gruppen, die sich vor allem um das Lable Les Disques Bongo Joe scharen: Gründer Nicola Mauskovic spielte bereits bei Altın Gün, wie ihre Kollegen von YĪN YĪN balanciert die Band auf dem sehr schmalen Grat zwischen Appropriation und appreciation. Nicht aber stehen auf dem neuen Mauskovic-Release elektrifizierter anatolischer Rock oder Thai- und Viet-Klänge auf dem Programm, sondern erneut Cumbia-Rhythmen oder Afro-Einflüsse hier und No-Wave-Understatement, Disco-Ekstase oder Dub-Polsterung dort. Und das kommt ausgerechnet aus Amsterdam, erstmals auf dem vor allem für House bekannten Label Dekmantel. Ja, an der Mauskovic Dance Band ist so ziemlich alles schief und krude. Und »Shadance Hall«? Suhlt sich über satte 35 Minuten drin. Die eigenartige Psychedelik des zusammengeklaubten Mauskovic-Trademarks nimmt genauso genüsslich als Weltmusikklischees mit, wie sie diese liebevoll aushebelt. Umso mehr auf der B-Seite von »Shadance Hall«, das den vier neuen Stücken ausgesprochen Lo-Fi ausfallende Dub-Versions nebenan stellt. Fast ließe sich bei diesem exaltierten Transkulturalismusmischmasch denken, es handle sich bei der Mauskovic Dance Band um die Talking Heads unserer Tage – wenn Nicola Mauskovic und seine Gruppe ihre Inspirationsquellen nicht mit punkiger Rotzigkeit gegen den Strich bügeln würden. Hier wird immer noch mit den Hüften zuerst gedacht. Dementsprechend unverkopft klingt das Endresultat.
Shadance Hall