Dass Künstler wie Paul Bowles und Brion Gysin einst diesen Klängen erlagen, verwundert nicht: Trance induzierende Rhythmen, hypnotisch kreiselnde Melodien. Geblasen auf einer Lra genannten, vorzeitlichen Flöte und der Rhaita, deren Klang an eine Oboe erinnert. Archaische Call-and-response-Gesänge. Musik, der heilende Kräfte nachgesagt wurden. Der Rest der Welt erfuhr um das Jahr 1970 herum von diesen Meistermusikern aus dem 800-Seelen-Dorf Joujouka in den Rif-Bergen Marokkos. Brian Jones von den Rolling Stones hatte sich dorthin begeben, um das sagenumwobene Ensemble bei dem mehrere Tage dauernden Opferfest aufzunehmen. Zu hören ist das auszugsweise auf dem nach Jones’ Tod veröffentlichte Album »Brian Jones Presents the Pipes of Pan at Joujouka«. Musiker wie Ornette Coleman, Lee Ranaldo (Sonic Youth) und Talvin Singh folgten ihm und nahmen mit den Master Musicians Of Jajouka auf, die es seit längerer Zeit zweimal gibt. Eine Fraktion wird angeleitet von Bachir Attar, und mit ihr nahm Bill Laswell 1991 vor Ort das Album »Apocalypse Across The Sky« auf. Ein kraftvolles Dokument der einzigartigen Musik der Formation. Für die überfällige Vinyl-Edition wurden die digitalen 12-Spur-Aufnahmen neu gemastert. Das Ergebnis klingt beeindruckend frisch.
The Master Musicians Of Joujouka
Live In Paris
Unlistenable