Wer mit der Veröffentlichung des vierten Studioalbums von The Kills neue Wendungen und unvorhersehbare Überraschungen erwartet hat, dem begegnen Alison Mosshart und Jamie Hince schon im Opener mit der Antwort: »Future starts slow«. Und tatsächlich scheint Beständigkeit ein großer Bonus zu sein, von dem das Duo dieser Tage bei den Kritikern profitiert. Das bezieht sich zum einen auf ihre Stilsicherheit und eine wirksame öffentliche Inszenierung, die geradezu danach lechzt, dass man doch bitte über alles, nur nicht über ihre Musik reden solle, lässt sich aber auch musikalisch feststellen. Es ist dennoch keine Einfallslosigkeit die Blood Pressures als ein weiteres Kapitel einer endlosen Kills-Platte erscheinen lässt, sondern die Treue zu einem minimalistischen, klaren und schier unerschöpflichen Konzept: Ein spröder, puristischer Drumcomputer strickt einen grobmaschigen, geradezu gnadenlosen Beat, den Mosshart und Hince dann umspielen, einfangen, Leben einhauchen. Mit der konsequenten Treue zu diesem Konzept, schaffen sie auch auf Blood Pressures einen unverwechselbaren Sound, der ganz nebenbei ein weiteres Mal unter Beweis stellt, dass, Garage Blues hin oder her, die immer wieder bemühten White Stripes-Vergleiche zumindest musikalisch gesehen ins Leere führen.
Blood Pressures