Review

The Exaltics & Helena Hauff

Futuros

Solar One Music • 2021

Robert Witschakowski ist ein Sci-Fi-Nerd und denkt als solcher natürlich in Dreierschritten: Nachdem er sich für zwei aufwändig produzierte Kollaborations-EPs im Shaped-Picture-Disc-Format den Electro-Firestarter Egyptian Lover sowie das Drexciya-Mitglied und also Genre-Rundumerneuerer Gerald Donald herangeholt hatte, findet die Trilogie nun mit der new hope des Stils ihren Abschluss. Helena Hauff ist eine traditionsbewusste DJ, die immer ein Ohr auf die Musik aus neuen Sphären hat und deshalb die ideale Sparringspartnerin für Witschakowskis Projekt The Exaltics darstellt. So beeindruckend das von Designer Godspill gestaltete Resultat aussieht, so konzentriert ist die Musik darauf. Über ahnungsvolle Drones blubbert Hauff ein Spoken-Word-Intro und beweist nebenbei, dass sie mindestens das kleine Latein in der Tasche stecken hat. Auf dem Titeltrack »Futuros« beschränkt sie sich allerdings darauf, dieses eine Wort zu hauchen, während ihre und Witschakowskis Maschinen den Rest zur Sprache bringen. Die Bassline donnert aggressiv dahin, der Backbeat klatscht, darüber sirren die Synthesizer. Hardware-Punk, knochentrocken und doch quicklebendig. »Creatura« gibt sich da freundlicher, offener, verspielter, kosmischer. Sich windenden Synthie-Lines, die gleichermaßen die Berliner Schule wie Acid zitieren, eröffnen einen Track, der sich langsam an Hauffs sparsam, aber eindrücklich in Szene gesetzten Wortschnipseln entlanghangelt. Es herrscht eine nervöse Grundstimmung vor, die von einem gedämpften Rhythmus getragen wird und in die Richtung vorangroovt, die diesem letzten Eintrag von Witschakowskis Trilogie seinen Titel verleiht.