In einer beachtlichen Regelmäßigkeit veröffentlichten The Doppelgangaz jedes Jahr mindestens ein neues Album. Dies lässt unweigerlich die Befürchtung zu, dass die Gruppe und ihre Platten mit der Zeit an Würze und Kreativität verlieren. Auf »Peace Kehd« ist den beiden allerdings eine vernünftige Balance aus bisher Bewährtem und experimentelleren Elementen gelungen. Das fällt zum Beispiel bei »Shit Rock« auf, wo die zwei MCs mit ihren Flows spielen, was man so sonst kaum von ihnen gehört hat. »KnowntchooTahLie« stellt wohl gleichzeitig den ungewöhnlichsten Song für die Gruppe und den besten des Albums dar. EPs schmieriger, sich selbst parodierender Gesang im Refrain bringt den Humor der beiden auf den Punkt und wird schnell zum Ohrwurm. Außerdem ist »KnowntchooTahLie« ein Paradebeispiel für die großartige Chemie der beiden Rapper. Sie ergänzen sich auf unterhaltsame Weise, indem EP seine Strophe mit »Bust down my shorty […] She damn near forty« beginnt und Matter Ov Fact am Anfang seiner Strophe mit »Bust down my lady […] She’s damn near eighty« reagiert. All das ist von einem Beat unterlegt, der von Synthesizers dominiert wird, die kombiniert mit den Drums klingen als wären sie Wellen, die regelmäßig gegen eine Felswand klatschen. Ein weiteres soundtechnisches Experiment findet man bei »Come Down Awn Eht«, wo Trap-Elemente in das Instrumental einfließen. Abgesehen davon könnte man meinen, dass The Doppelgangaz Madlib nacheifern. Sie benutzen obskure arabische Stimmen-Samples und auffällig oft kommt es vor, dass ein Song aus zwei Teilen besteht, wobei es sich bei dem zweiten um eine Art Interlude oder Abwandlung des Instrumentals handelt. Bei all den geglückten Experimenten halten sie sich nach wie vor an ihre Lieblingsthemen: »Shorties with strong ankles« und andere außergewöhnliche Fetische.
Peace Kehd