»Ah, erfrischender Indierock mit großer Geste; klingt ja ganz peppig!«, denkt man noch ganz unvoreingenommen bei den ersten Liedern. The Courteeners legen sich mit majestätischer Instrumentierung, flottem Midtempo und dann im Refrain Radiohit-tauglichen Melodien (inklusive Chorgesängen) tüchtig ins Zeug. Dabei sind auf »Anna« von den klassischen Songstrukturen über die kalkulierte Einstreuung zarter Balladen bis zum blitzsauberen Sounddesign einige potenzielle Singles dabei, die in den Charts durchaus Erfolg haben könnten. Wenn man allerdings hinter die stellenweise fast kitschig pompösen Arrangements hört, fällt auf, dass sich die Ideen schnell wiederholen und sowohl die vorhersehbaren Strophe-Refrain-Wechsel, die teilweise klischeebeladenen Texte als auch die gedehnten Chorgesänge auf Dauer nerven. Das alles fällt freilich nur auf, wenn man sich tatsächlich ganz auf das Dargebotene konzentriert – was zugegebenermaßen schwerfällt, da die Musik geradezu darum bettelt, zur peripheren Klangkulisse werden zu dürfen. Wer also nicht so hohe Ansprüche an die musikalischen Hintergrundgeräusche seines Alltags stellt, der wird sich wohl auch bei mehrmaligen Durchhören denken: »Ah, erfrischender Indierock mit großer Geste; klingt ja ganz peppig!«
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