Review

The Cat’s Miaow

Skipping Stones: The Cassette Years ’92-’93

World Of Echo • 2024

Man muss kein Katzen-Fan sein, um The Cat‘s Miaow zu mögen, aber es schadet auch nicht. Etwas ähnlich Eigensinniges wie den kecken Carnivoren haftet nämlich auch der Band aus Melbourne an. So erfand sie trotz klassischer Twee-Pop-Konstitution einen ganz eigenen Sound, abseits auch von ausgewiesenen Einflüssen wie Beat Happening, The Sugargliders oder Galaxie 500. Nach den kürzlich auch bei World of Echo erschienenen »Songs ‘94-‘98« wirft »Skipping Stones: The Cassette Years ‘92-‘93« jetzt einen Blick auf die Anfänge des Quartetts, das so einiges aufnahm, low-key und lofi, aber fast nie live auftrat. Die Compilation vereint eine Auswahl aus vier Kassetten-Releases: insgesamt 35 Songs, einige davon eher noch Skizzen. Typisch die federnden Drums und Gitarren – das ist Nonchalance dieser Band, die Bart Cummings aus seinem Freundeskreis zusammengewürfelt hatte, und die zufällig so gut harmonierte. »Skipping Stones« enthält auch spätere Hits in frühen, angenehm rauschenden Versionen. »Hollow Inside« kommt ganz ohne Schlagwerk aus, »You Left A Note On The Table« hat hallende Backing-Vocals zu zischenden Drums. Vielleicht sind The Cat‘s Miaow auch deshalb heute wieder so beliebt, weil die Unverhohlenheit ihrer Lyrics willkommener ist denn je. Wenn Kerrie Bolton mit ihrer melancholischen Kopfstimme singt: »You describe me as if I‘m hollow inside / The sad thing is I think you might be right«, schlägt das in puncto Hintergrundanalyse zumindest jedes Life-Coach-Reel auf Insta.