Gute Laune, Lebenslust und das starke Bedürfnis nach mehr Bass zeichnen das neuste Album von The Bug aus. Die musikalische Entwicklung von Kevin Martin über Noise, Wave und Industrial hin zu Dancehall und Dubstep, kann man auch als Suche nach sich selbst deuten und mit »London Zoo« scheint er sich endlich gefunden zu haben. The Bug versucht Welten zusammenzubringen, um die Zukunft zur Gegenwart zu machen: Dancehall trifft auf Hip-Hop-Vocals, trifft auf Dubstep-Sounds, von Downtempo bis Dancefloor. »Angry« mit Tippa Irie ist da ein gelungener Einstieg. Der treibende Beat macht die offene Wut zu einer gesunden Sache. Fraglos ein Lieblingstrack. Warrior Queen glänzt auf der Single »Poison Dart«, die von verschiedenen Dubstep-Größen bearbeitet worden ist , sowie auf dem Track »Insane«. Ein weiteres Highlight ist »Fuckaz« mit Spaceape. Flow Dan von Roll Deep ist auf einigen Tracks zu hören. Ricky Ranking und Roger Robinson sind weitere MCs. Es wird spannend sein, zu sehen, wie die Reggae-/Dancehall-Szene das Album aufnehmen wird, schließlich zeigt es welches Potenzial in ihren DJs, Toastern und Chattern steckt. Das entrückte »You & Me«, das an die NeoDub-Experimente der 1990er Jahre erinnert, gemahnt uns an das Beunruhigende das stets Teil der The Bug-Klangwelten ist. Hier schlummert stets etwas, das wir nicht eigentlich nicht wecken wollen und gerade dadurch zum Erlebnis wird.
London Zoo