Review Rock

The Beths

Expert In A Dying Field

Carpark • 2022

Viel hört man auf dem weiten Feld des Indierock in den letzten Jahren von starken weiblichen Stimmen aus Down Under. Und obwohl The Beths nicht – wie etwa Julia Jacklin oder Courtney Barnett – aus Australien, sondern von den kleinen Nachbarinseln, sprich: Neuseeland stammen, passt das Quartett um Elizabeth Stokes doch in diese Reihe. Aktiv seit 2014 ist »Expert In A Dying Field« das dritte Album der Band, die auch auf dem Dutzend neuer Songs halb Upbeat-Powerpop und halb prägnanten Indierock zu bieten hat. Der Beths-Sound ist geprägt von großen, mächtigen Gitarren und einprägsamen, mitreißenden Hooks. Stokes’ Songwriting ist hingegen mal autobiografisch, dann wieder allegorisch, kreist allerdings immer um eher dunkle Gefühle: Mit heller Stimme singt sie von Verlustängsten, der Furcht vor Veränderung und dem harten, stressigen Kampf, nach einer schmerzlichen Trennung irgendwie klarzukommen und nach vorn zu schauen. Solche Lyrics erzeugen im Kontrast mit dem sonnigen Sound natürlich eine wunderbare Reibungswärme. So liegt wohl der besondere Charme von »Expert In A Dying Field« in der hemdsärmeligen und irgendwie auch drollig-amüsanten Art und Weise, wie hier Zärtlichkeit und Verletzbarkeit thematisiert und ausgedrückt wird. Auch wenn diese Musik um den halben Globus reisen muss: gerne mehr davon!