Review

The Bees

She’s A Witch – Tikoloshi

Afrosynth • 2019

Obskure afrikanische Bands stehen bei ambitionierten Vinylsammlern nach wie vor hoch im Kurs. The Bees aus Südafrika sind da keine Ausnahme. Ihr einziges Album »She‘s A Witch (Tikoloshi)« erschien 1988 und erzielte bis vor Kurzem noch dreistellige Dollarbeträge bei den einschlägigen Plattenbörsen. Das Johannisburger Label Afrosynth Records sorgt nun für die Wiederveröffentlichung dieser nur sechs mitreißenden Songs. Was sich Ende der 1980er Jahre zum sogenannten »Bubblegum Kwaito« entwickelte, dafür ist diese gute halbe Stunde ein Musterbeispiel: fröhlich dahinquietschende Synth-Melodien treffen auf damals angesagte Elemente des US House, dazu skandiert das Trio gemeinsam Geschichten aus der Zulu Folklore (wie im Titeltrack) oder harmoniesingt in »Mathatha« einfach mal über das Warten. Der Sound der perkussiven Basslines ist dabei so dermaßen synthetisch, dass ich wohl nicht der einzige bin, der da des Öfteren automatisch an »Seinfeld« denken muss – am deutlichsten bei »Bantshi«. Der distinkt südafrikanische Upbeat wird dann mit dem eher im Midtempo angesiedelten »Mjondolo (Bus House)« auch mal etwas variiert, doch das hauptsächliche Ziel des Trios aus Dominic Coka, Solomon Phiri und Anthony Sibanda war eindeutig, für gefüllte Tanzflächen zu sorgen. Das hat vor 30 Jahren geklappt und wird auch heute durch dieses Reissue wieder funktionieren.