Mit dem Sound of Sheffield hat Scott Moncrieff erst einmal nicht so viel zu tun. Dafür betreibt er von dort aus sein eigenes House-Label Shadeleaf – eine Art phonetisches Anagramm des Namens seiner Heimatstadt. Und veröffentlicht unter dem Namen thatmanmonkz Musik, die sich gern an warmem Deep House mit ausgefransten Beats und kugelig-runden Bässen erfreuen. Soul wird auf seinem Debütalbum »Columbising« sehr groß geschrieben, einige Stücke erinnern eher an R&B als an House im engeren Sinne. An anderer Stelle verneigt sich Scott Moncrieff vor Acid Jazz, und mehr als einmal erinnert er offensiv an seine musikalischen Anfänge im Hip Hop: »A Fly New Tune«, in dem der US-Rapper Ta’raach die Rhymes beisteuert, ist eine gemütlich-ausgeschlafene HipHop-Nummer, die in ihrer Old School-Anmutung ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Dann doch lieber den geistesverwandten französischen Kollegen Dave Aju ans Mikro lassen, um sich auf unverwüstliche Disco-Funk-Tugenden zu besinnen. Insgesamt wirkt thatmanmonkz denn auch stärker daran interessiert, seine eigenen Vorlieben mit stilvollen Samples zu gediegen rumpelnden Tracks zu verarbeiten, als die Geschichte des House um ein weiteres Kapitel zu ergänzen. Ein monolithisches Statement wie das Album »Projections« seines Landsmanns Romare aus dem Vorjahr ist »Columbusing« sicherlich nicht geworden. Seine Zielvorgaben hat Moncrieff aber locker erreicht: Wer dazu nicht tanzt, ist selber schuld.
Columbusing