Review Jazz

Terumasa Hino Quintet

Into The Heaven – Hi-Nology

Le Très Jazz Club • 1969

Aus seiner Bewunderung für Miles Davis macht der japanische Trompeter Terumasa Hino kein Hehl. Das erste Stück auf seinem 1969er Album »Hi-Nology« heißt »Like Miles« und treffender hätte es nicht betitelt werden können. Es klingt wie ein Outtake des großen amerikanischen Vorbilds, der damals gerade in seine elektrische Phase eingetreten ist. Im Quintett mit Terumasa Hino spielt sein Bruder Motohiko Hino am Schlagzeug und der Tenorsaxofonist Takeru Muraoka. Für die Fusion Vibes sorgt Kumitsu Inaba am elektrischen Bass und vor allem Hiroma Suzuki am elektrischen Piano. Jazz-Traditionalisten wurden damals von der Innovation elektrisches Klavier aus der Bahn geworfen, bevor es noch schlimmer kam und der Jazz dann psychedelisch wurde.

Terumasa Hino gilt als größter lebender japanischer Jazzmusiker. Der Fusion Jazz seines Quintetts ist auf dem Album noch stark im Post Bop verankert. Dass sich Hino und Saxofonist Takeru Muraoka in »Electric Zoo« einige freie Ausbrüche erlauben, bevor das elektrische Klavier wieder als Blutdrucksenker fungiert, bleibt die Ausnahme. »Hi-Nology« ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Innovation und Weiterentwicklung in der Musik nicht zwangsläufig in maximaler Radikalität zeigen müssen.