Natürlich, wer will, kann sich in sich in »Still Smiling« verlieren. In endlosen Diskussionen über Lyrik und Intellekt, über Kammermusik und Sound. Gemeinsam mit dem italienischen Komponisten Teardo hat Blixa Bargeld dieses Album aufgenommen. Und könnte sich damit gar nicht weit genug von den frühen Einstürzenden Neubauten entfernen. Denn alleine schon »Come Up And See Me« blüht wie eine schwarze Blüte zwischen dem funkelndem Morgentau. Und dann geht die Sonne auf. Streicher ziehen ihre Fäden und darüber Bargeld. Bester Texter in der deutschen Sprache. Immer noch. »Still Smiling« ist nicht ganz das Kammerspiel, das es sein soll. Überhaupt zerfallen solche Begriffe zwischen der Reibung dieser beiden Genies, die hier am Werk sind. »Ich setze mich zusammen aus zerstörten Sternen«, singt Bargeld in »Nur zur Erinnerung«. Alles muss zurück auf Anfang. Bevor die Einstürzenden Neubauten den Wohlklang entdeckten und die Lieblinge des Feuilletons wurden, beschworen sie das Chaos. Doch dahin zieht es weder Bargeld noch Teardo. »Still Smiling« setzt sich aus feinen Arrangements und Komponenten zusammen. Kammermusik vielleicht, vielleicht in Teilen Klassik. Klavier und Streicher statt Betonmischer. Aber das ist nicht der Punkt. Denn das hat nichts mit Diskurs zu tun. Es geht um den Sound. Und der ist hier einmalig. Wer will, kann sich auf »Still Smiling« verlieren – in purer Schönheit.
Still Smiling
