Review

Tamba Trio

Tempo

Universal Sound • 2012

Ihr drittes Album und das zweite Re-Release von Universal Sound, welches 2012 ihren Namen trägt. Eins steht fest. Diese Veröffentlichung war längst überfällig. Und obwohl fast ein halbes Jahrhundert vergangen ist, swingt‘s hier so erquickend und innovativ wie Musik nur klingen kann. Mitnichten waren Sie die einzigen, die es so vorzüglich verstanden Brasiliens bedeutendsten Beitrag zum zeitgenössischen Kulturwesen in solch zeitlos schönen Spannungsbögen aufzulösen. Man erinnere sich nur an die stilistische Mannigfaltigkeit Amilton Godoy‘s Zimbo Trio, Manfredo Fest‘s vogelfreies Alma Brasileira, Edu Lobo‘s Outing am Bass in seiner ersten Band Le Trio Camara, oder auch Joao Donato‘s zwei Jahre zuvor erschienenes Debut Muito A Vontade, das dem Bossa-Jazz erst den Weg geebnet hat. Die Liste ebenbürtiger Musiker, wie überhaupt hervorragender Musikschaffender dieses Landes ist lang. Und keiner steht dem hier vorliegenden Album an künstlerischem Können in etwas nach. Was die Idiosynkrasie des Phänomens Tamba Trio jedoch ausmachte, waren zum einen ihre experimentierfreudigen Arrangements, die sich auch mal der Klassik bedienten und nicht einmal vor Dodekaphonie zurückschreckten, wie Nuvens und Moto Contínuo beeindruckend unter Beweis stellen. Zum anderen war ein jeder von ihnen Multi-Instrumentalist und Sänger zugleich, was oftmals den Eindruck verschafft man lausche einem Sextett. Prädestiniert dafür den erlesensten Interpreten ihrer Zeit die Hits zu arrangieren und als Backing Band zu dienen, durften sie Edu Lobo, Elis Regina oder Nara Leão, um nur die bekanntesten zu nennen, die Ehre erweisen. Und dank des Londoner Soul Jazz Labels wird uns diese nun zum ersten Mal auch in unseren Breiten zuteil.

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