Das dieser Formation um den Ausnahmemusiker Luiz Eça der Groove innewohnt, wissen hiesige Musikliebhaber spätestens seitdem ihr »Samba Blim« des gleichnamigen CTI Albums auf der dritten Auskopplung der »Mojo Club«-Reihe veröffentlicht wurde. Ebenso haben Sie mit ihrer originellen, auf der vorliegenden Platte enthaltenen Version des Jorge Ben Klassikers »Mas Que Nada«, Hobby-Travoltas von Rio de Janeiro bis Tokyo zu Ruhm verholfen. Und selbst wenn man zu der Art Leute gehört, die ihren Körper vornehmlich als Fortbewegungsmittel für ihren Kopf nutzen, oder vielleicht gerade dann, kann man an dem vorliegenden Werk seine wahre Freude finden. Denn Tanz kennt viele Stile. Und die wohl universellsten Formen, welche ein jeder von uns beherrscht, sind der Gedankenschweif-Jive und der Seelenbaumel (alias Soul-Schwing). Und dieses Werk strotz nur so vor bitter-süsser Lyrik und »Saudade«, bei denen man im Nu von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins der 1960er Jahre anheimgefallen wird. Luiz, Bebeto und Hélcio waren neuzeitliche Troubadoure, die ihre Geschichten auf Gemeinplätzen vortrugen, welche uns allen, ganz egal welcher Herkunft, zugänglich waren und sind. Helge Schneider hat mal gesagt, dass er nurmehr in seiner Phantasie Urlaub macht. »Ersma billiger, zweitesma kann man mach‘n was man will, und das Essen ist gut«. Welche Gründe die euren auch sein mögen die Augen zu schliessen, um euch auf Reisen zu begeben; sollte es euch mal ins Brasilien vergangener Tage verschlagen, so ist dieses Album euer Ticket dorthin.
Avanco