Bei Alben der experimentellen Elektronik stehen neben der Musik ja oft mal ein paar Sätze, von der Musikerin, dem Musiker, einer guten Freundin, oder einem Journalisten, den man eigens für den Release beauftragt hat, kluge Sätze zu verfassen. Man erfährt so die Biografie (libanesische Wurzeln, in Kanada geboren, mit den Eltern in die USA), den Bildungsweg (irgendwann mal Uni abgeschlossen) und ein besonderes Interesse (für Synthesizer, gegebenenfalls auch Drones sowie ein kürzlich entdecktes Interesse für die eigene Stimme). Außerdem führt man bisher erschienene Alben (auf Hausu Mountain, bei Ba Da Bing!) an, um dann zu behaupten, dass das aktuelle (für NNA Tapes) ganz anders geworden ist, was umgehend durch eine Erörterung des Albumtitels (»Shift«) unterstrichen wird, woraufhin weitere Sätze folgen, die irgendwas ausdrücken wollen und am Schluss steht: »Welche Worte uns auch immer erreichen, das Album schöpft Kraft und Schönheit aus seiner Zweideutigkeit.« Damit weiß man sehr viel über das neue Album von TALsounds und darf es endlich hören. Und dann hört man: viele Synthesizer, manchmal auch Drones und das kürzlich entdeckte Interesse für die eigene Stimme. Das ist nicht unbedingt neu. Aber auch nicht schlecht. Alles andere kann man ja nachlesen.
Shift