»They say you can’t please everybody.« Verdammt richtig, Mr. Kweli! Aber das war ja auch noch nie Ihr Anspruch. Vielmehr wurden Sie, so heißt es, in die Concious-Ecke gedrängt, was auch immer damit gemeint sein mag. Ob Ear Drum ein gekonnter Versuch ist die geschlossene Schublade zu sprengen? Ich wage es zu bezweifeln. Das formidable Niveau von Hostile Gospel fast sechs! Minuten pures Dope und Listen, dem dramatischen Flötenbouncer/Singleauskopplung (man beachte den Katja Burkhardt-Sprachfehler im Refrain), die sich auf alte Stärken besinnen, kann die Hälfte von Black Star jedoch auf dem restliche Album nicht halten. Okens, Kweli in doubletime ist nicht meins, Country Cousins mit den Jungs von UGK knall trotzdem gut und geht durch die Rasterfahndung. Holy Moly bemüht das klassische Rezept: gepitchtes Singsang-Sample, treibende Drums und Baller-Bass. Überzeugend, das. Aber dürfen wir, Mr. Kweli, nicht mehr als vier bezaubernde Tracks auf LP-Länge von Ihnen erwarten? Naja, Einbrüche wie das zwar ehrenwerte, aber verschlafene Eat to live, das in den Anfängen steckenbleibende und an der Drum-Pattern krankende Hell oder das durch den Refrain völlig verhunzte Hot Thing sprechen dagegen! Nach drei Jahren Wartezeit ist das insgesamt doch eher mau. Anerkennung aus dem Kongress darf Mr. Kweli für Ear Drum nicht erwarten. Aber es gibt ja bekanntlich immer ein nächstes Mal. Please, deliver us!
Eardrum