Überraschend britisch beginnt »Elevate Me«, die neueste EP von Sweatson Klank. Wären da nicht die Einflüsse von Soul und R&B in der zweiten Hälfte von »Always You«, man hätte hier fast vergessen können, dass Thomas Wilson Amerikaner ist. Im Umkreis von »Low End Theory« und Brainfeeder in Los Angeles hat er sich unter dem Namen Take längst als Beatmaker und DJ etabliert. »Elevate Me«, seine erste EP für Project: Mooncircle, emanzipiert sich also zunächst von diesem HipHop-sozialisiertem Sound. Auch der zweite Track, »Own«, ist geprägt vom Clubsound diesseits vom Atlantik. Man kann diesen beiden Einstiegsnummern kaum Vorwürfe machen, sie sind gut durchdacht und sauber produziert; nur sind mir die mit Bedacht gewählten Sounds zu kalkuliert gewählt und der Gesamtklang ist mir zu »clean«. Genauso schnell wie dich diese auf Effekte ausgelegte Musik als Hörer einnimmt, lässt sie dich halt auch wieder los. Um es vorwegzunehmen: Mir gefällt die zweite Seite besser. Nicht nur, weil er seine Wurzeln hier nicht mehr zu verschleiern versucht, sondern v.a. weil hier alles ein wenig roher und skizzenhafter ist. Genau das kommt diesem »wonky«-Sound doch zugute. »I Can’t Explain« basiert auf nicht viel mehr als einem aus dem Ärmel geschüttelten Hip Hop-Beat und einem atmosphärischen R&B-Sample. »My Love Is Here« feiert einen Funkbreak und versieht ihn mit Psych-Elementen, die ursprünglich mal einem Synthesizer, mal einer E-Gitarre entstammten und einem stimmhaften Soulsample. Es ist das Highlight der Platte. »In Between« schließt dann wieder die Klammer zur ersten Seite, will auf seine entschleunigte Art cool sein, hat aber in seiner Unbedingtheit jegliche Lockerheit verloren.
Elevate Me