Seitdem Sufjan Stevens durch »Carrie & Lowell« auch in verträumte Popherzen eingedrungen ist, ist viel passiert: zuletzt arbeitete sich der Multiinstrumentalist auf seiner Ambient-Platte »Convocations« durch die fünf Stadien der Trauer und legt jetzt mit »Reflections« seine zweite Komposition für Klavier hin. Aber damit es nicht langweilig bleibt, sind es diesmal zwei. Das Video zur ersten Singleauskopplung »Ekstasis« zeigt die Pianisten Timo Andres und Conor Hanick in exzentrisch-trommelnder Bewegung über die Klaviere hämmern: »Ich denke ständig über Körper nach, die sich durch den Raum bewegen, wenn ich für das Ballett schreibe – das ist es, was diese Musik in erster Linie beeinflusst hat«, so Stevens.
Die Studioaufnahme, wurde ursprünglich 2019 als Musik für ein Stück des Houston Ballett mit gleichem Titel komponiert. So lässt Stevens, der gerne zwischen Stimmungen und Genres hin- und herspringt, in »Reflections« seine Liebe zu klassischer Klaviermusik laut werden. Zwischen Stravinsky-Ettitüde und Chopin-Nocturne, ballert Sufjan Stevens die zwei Klaviere dabei aber ins Hier und jetzt. Und bleibt dabei trotz aller Ekstase real, zumindest lässt das der letzte Track versprechen: »And I Shall Come To You Like A Stormtrooper In Drag Serving Imperial Realness«
