Auf seinem dritten Album »Bird Songs« perfektioniert Suff Daddy seinen längst gefunden Trademarksound, in dem er sich auf das Verändern von Nuancen beschränkt. Ein Album, dessen Vibe den audiovisuellen Sommerabend von wohliger Gemütlichkeit kreiiert, von dem man nicht will, dass er endet. Suff Daddy’s Soundentwurf kommt dabei ohne großartiges modernes Klimbim daher, der Betty Ford Boy bedient sich keiner Brechstange und Überraschungen sucht man vergebens. Statt sich eine Schar Gäste ins Haus zu holen, beließ es Suff Daddy bei zwei ausgewählten: Dexter und Mayer Hawthorne Letzterer wiederum erweist dem Berliner auf dem Stück »Paper Proclamation« seinen musikalischen Dank für dessen Remix des Tracks »Crime«. Dem schnörkelosen instrumentellen Part gibt man sich jedoch mitnichten aufgrund der überschaubaren Vocal-Parts hin: Suff Daddys entspannte Melodien, seine dem verträumten Schritttempo angepassten Beats lassen einen schnell aus dem Alltag entklinken. Soulig, funkig, ein bisschen Disco, warme Synthies. Die Bässe dezent drückend, die 11 Tracks Clap-gespickt. Sein organischer Sound ist trotz seines einfach anmutenden Durchweg-Grooves weder simple gestrickt, noch für Klangpuristen. Dessen detailverliebte Schönheit bleibt der unaufdringlich, aufregende Bastard für das zweite Ohr. Es sind hier weniger die Samples gemeint, deren Verwendung zugunsten selbst kreierter Synthiesounds zurückgegangen ist, sondern die Ideenvielfalt von Suff Daddy. Die hebt »Bird Songs« letztendlich von anderen Produceralben ab.
Birdsongs