Also, okay: Dunkle Nacht, urbane Gegend, Straßenbahnrattern, Asphalt unter den Sohlen und dazu diesen Sound auf den Ohren. Wenn man ein wenig faul wäre, könnte man die»Melonkoly EP« einführen wie so viele andere Platten auch. Es würde passen. Ziemlich gut sogar. Denn Submerse verknüpft Leftfield, Beats und Ambient zu der üblichen Mischung. Doch bei dem in Tokio beheimateten Produzenten kommt noch etwas dazu. Die vier Remixe ausgeklammert, bleiben die üblichen Tracks mit einer glasklaren Atmosphäre ausgestattet. Wie in einem Kaleidoskop verschiebt Submerse da die verschiedenen Rhythmen und Töne, und obwohl es stets der gleiche Ausblick ist, verschieben sich die Strukturen. »Keepoised« kristallisiert unter seinem Beat förmlich, ein paar Vocal-Samples huschen durchs Bild. »Twiceshy« lässt sich treiben in seinem eigenen Sound. Es folgen auf dieser EP dann vier Remixe, die zwar durchweg gelungen sind, aber nicht wirklich an die Arbeit von Submerse anschließen können. Was es ein wenig kompliziert macht. Denn »Melonkoly« im »RLP Remix« feuert zwar nur ein bisschen mehr, doch passt damit so überhaupt nicht mehr zum Rest. Machte Submerse vorher das Knarzen des Schnees im endlosen Weiß hörbar, kommt einem das Stück dann wie Kirmes vor. Perfekt auf die Platte passt hingegen die Arbeit von Daisuke Tanabe. Neben dem Beat passt die Melodie hier und aus dem Ursprungsmaterial entsteht etwas eigenständiges, das perfekt sitzt. Nachtmusik eben, wie der Rest von »Melonkoly«. Es passt einfach zu gut.
Melonkoly