Studio waren Dan Lissvik und Rasmus Hägg, und beide hatten nach wenigen Singles und diesem einen Album genug von ihrem Projekt, um sich Produzentenaufgaben und Soloprojekten zu widmen. Obwohl »West Coast« lange Zeit nicht im Radio zu hören war, geriet es nie in Vergessenheit. Ganz im Gegenteil. Viele suchende Seelen wünschen sich das chronisch vergriffene und teuer gewordene Album, für das man alle Jubeljahre die entsprechende Discogs-Seite aufruft, in der Hoffnung, irgendwann in den Kommentaren eine Nachricht zu lesen, die eine Reissue dieses fast 20 Jahre alten Juwels ankündigt. Es ist gut möglich, dass die Person, die diese Zeilen schreibt, immer dazugehört hat.
Dank Ghostly International gibt es nun endlich wieder einen Grund, über dieses sleeke, fast schon unverschämt stilsichere Album zu schreiben. Ein Album, das, ob es will oder nicht, einen krautig-discoiden Stil etabliert hat, den wir in den folgenden Jahren noch öfter aus dem Norden hören sollten. Auf Tracks, die zwischen fünf und 16 Minuten lang sind, wabern, dubben und schlurfen eiskalte und zugleich tropisch-schwitzige Sounds, die sich an Balearic House und New Wave gleichermaßen ergötzen. Die Sonne knallt auf diese Musik und sieht doch ihren eigenen Atem. Und weil das alles noch nicht genug ist, türmen sich flirrende Gitarren irgendwo zwischen The Cure und den ganz frühen Foals, ein leichter Hang zum düsteren Post-Alles-Pop und immer wieder dieser latent quietschende, bassende Groove.
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West Coast Fog Machine Vinyl Edition