Review

Steve Beresford & Anne-Marie Beretta

Dancing The Line

WeWantSounds • 1985

Freie Improvisation, Jazz, Post-Punk, Pop – dem englischen Multiinstrumentalisten Steve Beresford ist kaum etwas fremd. Er hat mit der Improv-Legende Derek Bailey zusammengespielt, mit den Slits und den Flying Lizards. Dieses freigeistige Mindset fließt ein in sein 1985er Album »Dancing The Line«, das inspiriert ist von den Arbeiten der französischen Modedesignerin Anne-Marie Beretta. Beresford spielt hier vorrangig Piano und den Yamaha DX7 Synthesizer, der in den 1980er Jahren zum guten Ton in allen Genres gehört hat. Mit dabei sind David Toop, sein Kollege im Improvisationsquartett Alterations, an Flöte und Sopransaxofon und die japanische Sängerin Kazuko Hohki.

Diese musikalischen Hintergründe münden in ein stilistisches Amalgam aus Avant-Pop, Electro Funk, neo-impressionistischen Piano-Stücken, Chansons und Jazz-Improvisationen, bei denen Atonales, poppiger Gesang, Saxofon und Drum Machine hervorragend zusammengehen. Wer sich schon immer gefragt hat, wie sich ein gemeinsames Album von Material, Jimmy Giuffre, Yellow Magic Orchestra, Jane Birkin und Claude Debussy anhören würde: wahrscheinlich so wie »Dancing The Line«.