Viele Alben sagen von sich selbst, sie seien »episch« oder »cineastisch«, würden »eine Reise beschreiben«, den Zuhörer »entführen« – bei den wenigsten trifft es tatsächlich zu. Beim zweiten Album von Stateless hingegen kann man die Beschreibungen »episch« und »cineastisch« ohne schlechtes Gewissen in den Mund nehmen. Der athmosphärische, sechs Minuten-Opener Curtain Call lässt ungefähr erahnen auf was man sich auf Matilda einstellen kann. Dieser Offenbarung folgt Ariel – tiefe Bässe, klickernde Töne und eine fast orientalische Melodie machen den Track zu einer würdigen ersten Single des Albums. Seine Gesanglichen Qualitäten zeigt der Bandgründer, Chris James im leicht melancholischen Miles To Go. Stimmlich braucht sich allerdings Bassist Justin Percival, der die Leadvocals im drauffolgenden Visions übernimmt, nicht zu verstecken. Die Mitte des Albums wird markiert durch das kurze Ambient Stück Red Sea, welches den Hörer aufatmen lässt und ganz ohne Schlagzeugs daher kommt. Ähnlich ruhig geht’s bei I’m On Fire weiter, in dem sich Stateless die Unterstützung von Shara Worden (My Brightest Diamond) holen – ein Duett welches unter die Haupt geht. Apropos unter die Haut gehen: Im Song For The Outsider legt Violinist Alex Balanescu ein Solo hin, welches bei den Aufnahmen, sowie beim Hören zuhause für Sprachlosigkeit sorgt.
Matilda