Tausend Mal berührt, tausend Mal ist nichts passiert. Aber es kann noch was werden. Denn die Staples Jr. Singers geben alles. Sind ja die Bible-Belt-Band, das heißt: Sie kommen aus Mississippi und singen schon ihr ganzes Leben in der Kirche. Über Gott, zu Gott und für Gott. Jedenfalls in Gottesdiensten. Da zeigen manche mit dem Finger und sagen, aha, das kenne ich doch: So wie bei Sister Act, oder? Und eigentlich haben sie recht. Gospel ist Kirche auf cool. Da muss man nicht die ganze Zeit auf die Knie gehen und langweilige Sprüche klopfen. Man singt und ist glücklich.
Natürlich muss so eine Idee aus den USA kommen. Das mag mit den Ursprüngen des Blues zu tun haben oder damit, dass man auf Englisch von Jesus singen kann, ohne so leicht creepy zu wirken wie Pferdeschwanz tragende Bibelfreunde in der Fußgängerzone. Außerdem ist der Weißbrotkirche in Sachen Spezialeffekte bisher nichts Besseres eingefallen als Bibelbirgit an der Akustikklampfe. Da macht eine Geschwistertruppe wie die Staples einfach mehr Gaude. Für das zweite Album »Searching« haben sie sich fast 50 Jahre Zeit gelassen. Gottes Mühlen mahlen eben langsam. Aber sie mahlen!
Searching