Wem Soul-Funk noch nie sexy genug war, der sollte sich »Amarsi« des italienischen Songwriters Stani Labonia zulegen. Die Platte erschien ursprünglich 1978 und ist heute im Original ein Sammlerstück. Doch was das Cover schon andeutet, wird von den sieben Songs mit viel Groove eingelöst. Da ist Jazz, da ist Bossa Nova, da ist Disco, da ist Stan Labonias Stimme. Allein »La prossima donna« lässt in den ersten Sekunden die Herzen schmelzen. Mit Flöten und einem Rhythmus direkt für die Hüften, bevor am Ende ein Gitarrensolo übernimmt. Labonia versammelte damals in Neapel eine Reihe angesagter Musiker wie Gaio Chiocchio oder Jenny Sorrenti um sich, um sein Album zu realisieren.
Nun erscheint »Amarsi« in einer neu gemasterten Version und hätte durchaus mehr als nur die üblichen Digger nach seltenen Grooves und Samples als Hörer verdient. Denn Stani Labonias »Amarsi« hat es in sich. Der Vibe, mit dem »E Jennifer non sa« am Ende seinen treibenden Rhythmus, die Leidenschaft Labonias im Gesang und die Orgel zusammenbringt, nimmt durchaus auch heute noch ein. Und ja, es ist vor allem Labonias Stimme, die dieses Album in etwas mehr als einer halben Stunde zu einem smoothen Soundtrack fürs Schlafzimmer macht. (Obwohl dafür in den Songs eigentlich viel zu viel passiert.) Eine Wiederentdeckung mit dem gewissen Etwas eben.
Amarsi