Mit seiner aktuellen EP »Emergence #2« kehrt Matt Spendlove alias Spatial nach Ausflügen zu Ultramajic, Schmorgasbord und Broken20 zu seinem eigenen Label Infrasonics zurück. Im Gegensatz zu »Emergence #1« aus dem Jahr 2015 arbeitet Spatial hier zwar auch wieder mit klanglichen Elementen von House, Drum’n’Bass und Techno, geht die Sache aber wesentlich experimenteller an. Der Londoner Produzent und Klangkünstler verzichtet nämlich gern auf die geraden, tragenden Schläge der Rhythmen und arbeitet stattdessen mit Synkopen und spastisch stolpernden Beats, die es dem Hörer/Tänzer selbst überlassen, sich das tanzbare Gerüst zu rekonstruieren. Spatial bewegt sich damit eher in Bereichen von Grime, Garage, Dubstep und Bass Music und strippt die beiden Tracks auf mehrere Lagen nervöser Beats, Subbässe und einige wenige Vintage-Sounds, Rauchmeldergeräusche und scharfe Signaltöne herunter. Wer braucht schon Melodien? Spatial nicht. Das Ergebnis wirkt nervös, super-minimal und rau, klingt aber trotzdem total fett. Angereichert mit viel dunkler Atmosphäre schafft Matt Spendlove dadurch eine großartige und kraftvolle Melange aus experimenteller Musik mit trotz aller vermeintlicher Hindernisse treibender Tanzmusik.
Spatial
Emergence #3
Infrasonics