Nur Lügner sieht Spank Rock in einer langweiligen Welt und lamentiert »I hate my generation«. Doch natürlich zieht der »super cool Disco-MC« aus Baltimore, Maryland daraus nicht den Schluss sich in einem gestreiften Wollpulli, mit Gitarre, bei Kerzenlicht über die Monotonie des Alltags auszuheulen. Das Album ist vielmehr ein Vorschlag wie es auch laufen könnte: Die Langeweile wird mit dem textlichen Ausleben von »wild party dreams« im Keim erstickt, den Lügnern wird eine geballte Ladung von (v.a. sexueller) Explizität entgegengestellt. »Live for something, move for something, work for something, push for something, fight for something, stand for something« – profunde Sozialkritik sieht anders aus und trotzdem hat Spank Rock sein Hedonisten-Repertoire um ein wenig Punk-Attitüde erweitert. Im Kern ist das Album aber zu aller erst die Fortsetzung von YoYoYoYoYo: Party und wackelnde Ärsche, die bitte geschüttelt werden sollen »till my dick turns racist«. Spank Rocks abwechslungsreiche Flows mit stets ähnlicher Aussage werden dabei von Boys Noize versierter Arbeit an den Reglern getragen und geformt. Was dem Album letztlich fehlt sind ein paar Verschnaufpausen. Die vielfältigen, aber oftmals sehr überladenen Songs strengen auf Albumlänge mit der Zeit doch an. Aus diesem Album pickt man sich am besten drei, vier Songs heraus, zu denen dann der Schweiß von der Decke tropfen darf. Den Rest wird man so halt recht schnell vergessen.
Everything Is Boring & Everyone Is A Fucking Liar