Review

Space Dimension Controller

Final Quest

Aus Music • 2024

Hört man die ersten pastellfarbenen Akkorde auf der EP »Final Quest« von Space Dimension Controller, fühlt man sich an den schwerelosen Electronica-Indie von Caribou erinnert. Später folgt eine Melodie, vorgegeben von Synths und einer Funkgitarre, die so auch von Com Truise stammen könnte. Interstellares Epigonentum? Mitnichten, Jack Hamill produziert seit 15 Jahren nur derart umtriebig Musik in idiosynkratischer Manier, dass sich Berührungspunkte mit anderen Künstler:innen zwangsläufig von selbst ergeben.

»Jet Free«, der Opener, klingt mit seinem tiefen melancholischen Einschlag bereits wie das Ende der aktuellen Panoramafahrt durch den Weltraum, ehe »Cryfaze« mit weniger Emotion und mehr Clubkompatibilität auf Betriebstemperatur hochfährt und mit der für Hamill typischen Synth-Beschaffenheit einen handwerklich einwandfreien, massiven Drop vorbereitet. Peaktime-Material für die Open-Air-Saison, durch die behutsame Reduktion der Exzess stiftenden Elemente DJ-freundlich gehalten. »Tiraquon’s Final Quest« ruft im Namen einen Charakter aus Hamills funkelndem Universum auf und untermalt dessen letztes Abenteuer mit Acid-Dauerfeuer und graduell hochfahrendem Bass, der nach der Drei-Minuten-Marke auf fast schon bedenkliche Größe anschwillt. Space Dimension Controller beweist sich besonders an dieser Stelle einmal mehr als glänzender Dramaturg, der elektronische Musik mit inhaltlicher Tiefe aufzuladen weiß, und, das versteht sich von selbst, als fantastischer Producer.