Mal angenommen Depeche Mode hätte es nie gegeben und Dave Gahan wäre auch nie mit einer anderen Band im Rücken von einer britischen Musik-Postille auf Platz 27 der besten Frontmänner der Rock-Welt gewählt worden (2010 – Q Magazine), dann wäre »The Light The Dead See« wahrscheinlich eines der großartigsten Debütalben eines Sängers aller Zeiten. Gahan ist ganz oben auf. Seine Stimme lässt sich gefangen nehmen von der schwermütigen, aber treibenden, üppigen Orchestrierung der Soulsavers. Rich Machin und Ian Glover mischen akustische Instrumente und Streicher mit sakralen Chören und benebelnd düsterer Elektronik. Gahan stimmt mit Pathos in die schleppende Dunkelheit ein und sucht flehend nach Liebe, Führung, Erlösung und spiritueller Erleuchtung. Sein unnachahmliches Timbre fesselt den Hörer und die Stimmgewalt sucht seinesgleichen in dem großartigen »Presence of God«. Die Soulsavers stacheln Gahan an, er schwingt sich zu einer magischen Höchstform auf und gibt sich nicht mit der einfachen, naheliegenden Intonation zufrieden, wie er es zuletzt einige Male solo und mit Depeche Mode getan hat. Er schafft es, die Melancholie fast zu schwer für ihre Schönheit zu machen, man kann das Ohr nicht abwenden. Gahan wird zum unheimlichen Rattenfänger, der einen geradewegs in das Teerfass mit Weltschmerz zieht, das im Mittelpunkt seiner diasporaler Sinnsuche liegt.
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