Sorry eröffnen »925« mit einem Song, der stellvertretend für das komplette Debütalbum steht. »Right Round The Clock« beginnt zugänglich mit Piano und Saxofon. Nach zehn Sekunden folgt ein harter Bruch – Asha Lorenz singt begleitet von einem elektronisch angehauchten Instrumental: »I go to the same spot every night / Wanna get in your head / You just want to get out of it.« Immer wieder kommt es im Laufe der 43 Minuten zu diesen Einschnitten. Die einfallsreichen Arrangements scheren links und rechts aus, orientieren sich dennoch an einer gradlinigen Spur. Dafür steckt zu viel Indierock in »925«. Lorenz und ihr Partner Louis O‘Bryen haben ihn allerdings mit reichlich Jazz, Punk und Prog angereichert. In Stücken wie »Perfect« singen sie gemeinsam, wechseln sich nach jeder Zeile ab. Lorenz‘ Vortrag sticht dennoch heraus. Sie beeindruckt mit einer wandelbaren Stimme, die in »Starstruck“ sowohl zart und zerbrechlich als auch kühl und rotzig klingen kann. »925« wiederholt sich nicht wie öde Jobs, auf die der Albumtitel »9 to 5« anspielt. Im Gegenteil, während »Heather« mit erdigem Blues flirtet, übertreibt es O‘Bryen in »More« bewusst mit dem Distortion-Effekt auf seiner Gitarre. In »Snake« kündigen nervös klappernde Hihats aus dem Drum Computer eine harte Kick-Snare-Kombination an. Ein warmer Gitarren-Loop gesellt sich dazu und unterstreicht die Schönheit der Gegensätze. »I want drugs and drugs and drugs and drugs«, heißt es in »More«. Sorry überspitzen Rockstar-Klischees, doch sind clever genug, es nicht dabei zu belassen.
925 Black Vinyl Edition