Wer war Sonya Spence? Die jamaikanische Sängerin veröffentlichte zwischen 1978 und 1983 nur drei Alben, darunter »Sings Love« von 1981. Alle drei Platten verkauften sich damals eher mäßig, was, wie es in einem Nachruf auf die 2007 im Alter von 54 Jahren verstorbene Musikerin heißt, auch daran gelegen haben mag, dass die Produzenten, mit denen sie zusammenarbeitete, sie nicht ideal betreuten. Obwohl Spence ihren Lebensunterhalt als Lehrerin verdiente, scheint sie der ausbleibende Erfolg ihrer Musik schwer getroffen zu haben.
Die Songs auf »Sings Love«, die sie selbst geschrieben hat, wirken bemerkenswert aufgeräumt. Weitgehend im Lovers Rock-Stil gehalten, haben viele der Nummern etwas Reduziertes, das den einzelnen Instrumenten viel Raum lässt und den Hall auf der Stimme von Spence in den Vordergrund rückt. Vor allem aber hört man eine große Stimme, hell und klar, in der gleichzeitig eine leicht raue Schwere mitschwingt. Sie singt, da ist der Titel ganz bei der Sache, viel von Liebe, mehr als die Hälfte der Songs tragen das Wort »Love« im Namen. Die Reissue gibt Einblick in eine Karriere, die endete, bevor sie richtig Fahrt aufnehmen konnte. Aber besser ist es, Sonya Spence beim Wort zu nehmen: »Let’s talk love«.
Sings Love 2025 Repress
