Ist die Geschichte von Slapp Happy schon ungewöhnlich, so ist es die Entstehung dieses Albums allemal. Die Aufnahmen von 1973 sollten eigentlich das zweite Album der britisch-deutschen Band werden – der Arbeitstitel lautete »Casabanca Moon« –, blieben aber unveröffentlicht, nachdem das Label Polydor die Band fallengelassen hatte. Anschließend nahm die Band ihr Album noch einmal komplett neu für Virgin auf, verstärkt von Orchestermusikern, und veröffentlichte es als »Slapp Happy«. Die schlankere Originalfassung »Acnalbasac Noom«, deren Titel allen Freunden des Rückwärtssprechens viel Freude bereiten dürfte, erschien zum ersten Mal 1980. Dass die Platte jetzt noch einmal einen Reissue erhält, ist mehr als ein Akt der historischen Wiedergutmachung. Die spartanischen Arrangements, bei denen die Band Faust noch einmal als Begleitkapelle aufspielte, tun den Songs ausgesprochen gut. Im Titelsong etwa, wo die charakteristischen Tango-Elemente subtil von der Rhythmusgruppe beigesteuert werden, während in der 1974 erschienenen Version eine arg vordergründige Geige unterstreicht, dass das jetzt so ähnlich klingen soll wie Piazzola. Richtig rocken wollten Slapp Happy aber auch 1973 nicht, und diesmal taten sie das mit – gegenüber ihrem Debütalbum »Sort of« – noch einmal verfeinertem Songwriting. Dagmar Krause durfte zudem fast alle Songs im Alleingang singen – die richtige Entscheidung. Ein Klassiker in wunderbarem Rohschliff.
Acnalbasac Noom