Review Rock

Skinny Pelembe

Hardly The Same Snake

Partisan • 2023

Als Skinny Pelembe vor vier Jahren mit »Dreaming Is Dead Now« sein Debütalbum veröffentlichte, hätte man sich mehr Aufmerksamkeit für den Multiinstrumentalisten und sein Werk gewünscht – verdient hätten es beide. Doch der dunkle, rätselhafte Sound und seine scheue, ja geheimnisvolle Künstlerpersönlichkeit standen dem Aufstieg zum Popstar wohl ein wenig im Weg. Mit »Hardly The Same Snake« macht der im englischen Doncaster aufgewachsene Südafrikaner einiges anders und vieles besser.

Mit nur neun Tracks ist das Album sehr fokussiert und auf geballte Song-Power ausgerichtet und trotz seiner Kürze erstaunlich abwechslungsreich: Vom chopped HipHop des Openers »Same Eye Colour« über den Postrock-Country des Titeltracks und den Indie-Pop-Hit »Don’t Be Another« bis zum abschließenden Choral »Secret Hiding Place« geht es durch so manches Genre der letzten 70 Jahre – ähnlich ausgerichtet wie verwandte Stil-Chamäleons wie L.A. Salami, King Krule oder Sir Was.

Vor allem vertraut Skinny Pelembe inzwischen deutlich mehr seiner Stimme und seinem Gesang, stellt seinen Bariton selbstbewusst ins Zentrum seiner Songs über Rassismus, Abschied und Vergänglichkeit. So gelingt ihm am Ende ein ebenso vielseitiges wie knackiges zweites Werk, an dem auch die Musikkritik nicht mehr so leicht vorbeikommen dürfte.