Ahmed Gallab hat schon einen bewegten Lebensweg hinter sich: als Kind musste er aus dem Sudan in den Mormonenstaat Utah fliehen und über Ohio kam er schließlich nach Brooklyn. Auch musikalisch hat Ahmed Gallab schon einige Stationen durchlaufen. Er war Tourdrummer für Caribou, Of Montreal, Yeasayer und andere, arbeitete beim Atomic Bomb-Projekt zu Ehren des westafrikanischen Synth-Poiniers William Onyeabar mit Musikern wie Damon Albarn David Byrne oder Money Mark zusammen. Nun erscheint mit »Mean Love« sein zweites Soloalbum als Sinkane und wie schon das Debüt vereint es all diese Einflüsse und Lebenswegstationen zu beseeltem, facettenreichem World-Pop. Lateinamerikanische Rhythmen treffen auf afrikanische Percussions, Soul verbindet sich mit Dub, Pedal Steel-Gitarren werden mit Disco-Beats kombiniert (»Galley Boys«) und zum Abschluss mixt Sinkane sogar quietschige Kirmes-Orgeln mit Country. Das Ergebnis klingt, anders als die Textbeschreibung, ganz und gar nicht nach Kraut und Rüben, sondern wie aus einem Guss. Sein androgyner Falsett, der sowohl an Otis Redding als auch an den Congos geschult ist, hält diese unterschiedlichen Genre-Versatzstücke mit eingängigen Refrains zusammen und verleiht »Mean Love« seine unwiderstehliche sommerliche Frische und poppige Leichtigkeit.
Mean Love