Review Rock

Sigur Rós

Kveikur

XL Recordings • 2013

Zu den letzten PostRock-Bands, die noch jemanden hinter dem Ofen hervorholen, zählen ohne Frage Sigur Rós, obwohl es sich auf ihrem letzten Album »Valtari« eher andeutete, dass man bei molligwarmen Temperaturen in Zukunft einfach sitzenbleiben könnte. Doch die Isländer kündigten an, dass sie mit »Kveikur« deutlich gewaltiger auftreten würden. Und so schleppte sich schon »Brennisteinn« vorab durch seine sieben Minuten mit monströs aufgeblasenem Rhythmus und seinen zermalmenden Gitarren. In »Stormur« bauen Sigur Rós einen Moment auf, der verzaubert wie die herzlichsten Songs auf »Takk…« oder »Ágætis byrjun«. Beide Extreme, sowohl Leichtigkeit als auch das Brachiale, haben Sigur Rós auf diesem Album perfekt zusammenbekommen. Der Titeltrack baut sich mit Noise und Drone auf und trotzdem passt Jonsis Stimme noch dazu, trotzdem zieht einen dieses Stück in seinen Bann. »Hrafntinna« haben Sigur Rós dagegen melodischer mit ein paar Bläsern aufgebaut. Mit den üblichen Mustern im PostRock haben Sigur Rós längst nicht mehr gemein, denn dafür haben sie einen zu eigenständigen Sound, der auf »Kveikur« endlich wieder wie ein Monolith in den blauen Himmel ragt und im Sonnenlicht in all seiner Herrlichkeit funkelt. Sigur Rós machen keine einfache aber wunderschöne Musik mit all dieser Wärme und Pracht. Knistern, Stille, Sound zum Versinken und nie wieder auftauchen.

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Sigur Ros
Kveikur
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