Ein Sportler auf dem Cover, der eine Frau in oben ohne und Fußballshorts im Arm hält? Würde man heute anders machen. Ändert jedoch nichts daran, dass »Disco Soccer« von Sidiku Buari nicht allein einen genial bekloppten Titel hat, sondern ziemlich überzeugend Disco mit Afrobeat versöhnt, ohne Einbußen auf einer der beiden Seiten des Spielfelds. Da können die Sängerinnen auch zwischendurch mal »La la la music« singen. Man weiß schließlich schon länger, dass bei so etwas mehr Vernunft sein kann, als auf den ersten Blick vielleicht zu erkennen ist. Selbst die womöglich forciert erscheinende Kombination von Sport und Musik ergibt Sinn, wenn man sich verdeutlicht, dass der Ghanaer Sidiku Buari früher Athlet war. 1979 erschienen und jetzt zum ersten Mal wiederveröffentlicht, ist dieses Album, entstanden während seiner Zeit in den USA, ein Beispiel für sophisticated disco, das bestens geeignet ist, in Erinnerung zu rufen, dass man dem Genre nicht gerecht wird, wenn man es einfach als uniformen Hype der späten 1970er Jahre abzutun versucht. Im Übrigen wissen Songtitel wie »Feed My Body« zu gefallen, ebenso das Vibrafon in »African Hustle« – Roy Ayers hatte damals auch seine Disco-Phase –, und »Hard Times« bedient sich großzügig beim zur Signatur gewordenen Bass von »Papa Was A Rolling Stone«, ohne dass es unangenehm auffällt. Hau rein is’ Tango.
Disco Soccer